Prozesse der Freiraumgestaltung als Etablierung einer tragfähigen Konfliktkultur! Die Bedeutung der Landschaft, ihre Gestaltung und ihre Weiterentwicklung sind zentral von den sozialen AkteurInnen abhängig. Die Freiraumnutzung bildet einen wesentlichen Aspekt. In einer sozialen Landschaft bekommen die AkteurInnen darüber hinaus auch Stimme, Handlung und Vermögen. Dadurch kann Landschaft als Demokratiemaschine fungieren, die Benachteiligte integriert und ihr Tun mit Sinn füllt.
Das ursprüngliche Konzept des Beteiligungsprozesses Augarten Graz musste coronabedingt abgeändert werden. Anstelle von zwei Abendveranstaltungen und einem intensiven Austausch vor Ort, fand die Diskussion der Ergebnisse der Erhebung im virtuellen Raum in Form einer Online-Präsentation und mit Hilfe von Online-Beteiligungsformaten statt. Obwohl erst am Ende des Beteiligungsverfahrens eine öffentliche Live-Veranstaltung stattfinden konnte, sind wir mit den Ergebnissen des Gesamtprozesses sehr zufrieden.
In Steinebach am Wörthsee (D) soll der historische Ortskern umfassend aufgewertet werden. Eine neue Fahrbahnführung, ein niveaugleicher Pflasterbelag im Kreuzungsbereich, kleine Plätze und Aufenthaltsbereiche mit Baumpflanzungen und Sitzmöglichkeiten tragen zur Wiederbelebung der Ortsmitte bei. Und auch der Maibaum erhält einen neuen Standort.
2017 begann das Beteiligungsverfahren des Loquaigrätzels in Form von vier Phasen: Erhebung, Konzeptentwicklung, Maßnahmenerstellung und Leitbildpräsentation. Im Zuge von drei gut besuchten Abendveranstaltungen konnten die vielfältigen Interessen der AnrainerInnen gesammelt werden, um sie in weiterer Folge in die Planung zur Neugestaltung des Loquaigrätzels zu integrieren.
Den Schlußpunkt des Verfahrens bildete eine Informationsveranstaltung, in der das Leitbild für die Neugestaltung des Loquaigrätzels – Otto Bauer-Gasse präsentiert wurde.
Dem Platz vor der Schule kommt in seiner alltäglichen wie auch in seiner grätzelbezogenen Funktion eine wichtige Rolle zu: als Treffpunkt, als Aufenthalts- und als Spielort bildet er eine Schnittstelle zwischen Bildung und Alltag.
Bei Workshops mit SchülerInnen der Bunten Schule, Beobachtungen der Raumnutzung, sowie Befragungen von BewohnerInnen und Gewerbetreibenden wurden Ideen und Vorschläge gesammelt, aus denen zwei Varianten zur Umgestaltung entstanden. Im Sommer 2018 wurde der fertige Entwurf umgesetzt.
Das Projekt trägt zum Ziel einer fußgängerfreundlichen Stadt mit hoher Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, sicheren Schulwegen und mehr Freiraum für Kinder und Jugendliche bei.
Zur kurzfristigen Bearbeitung diente der „mobile Schulvorplatz“: eine temporäre Maßnahme, die den nutzbaren Raum vor der Schule erweiterte, das Bewusstsein für die Dauer der Installation schärfte und die räumlich-funktionelle Situation entscheidend verbesserte. Ziel war es den Weg für dauerhafte Verbesserungen zu ebnen und das Potenzial anschaulich zu machen.
Von 2012 bis 2015 planten wir gemeinsam mit den fünf Baugruppen der Seestadt Aspern - B.R.O.T., Seestern, JAspern, Pegasus und LiSA den Gemeinschaftshof und die hausbezogenen Freiräume. Mit Ende 2015 sind alle BewohnerInnen eingezogen, nun können alle das gemeinsam entwickelte Konzept austesten, beleben und weiter entwickeln.
Der gemeinsame Innenhof bildet eine Projektionsfläche für die Werte und Vorstellungen der fünf Baugruppen zum gemeinschaftlichen Zusammenleben. Qualitätskriterien bildeten die Grundlage für die Planung und für die Überprüfung notwendiger Änderungen oder Zusatzwünsche. Der Planungsprozess zum Gemeinschaftshof bildete den ersten Testfall für den Alltag der fünf Gruppenkulturen, wofür Entscheidungsstrukturen und Kommunikationsstile entwickelt wurden.
Das Gestaltungskonzept vermittelt mit einem robusten Gerüst zwischen den unterschiedlichen Gebäudearchitekturen und definiert nachvollziehbar die Differenzierung zwischen gemeinsam und privat nutzbaren Freiräumen. Ein zentraler Aspekt in der Gestaltung bildet die Balance zwischen offener Funktionalität und struktureller Anregung zu Interpretation und Handlung.
zwoPK Landschaftsarchitektur beschäftigt sich in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Stubenbastei seit 2005 mit architektonischen Interventionen, welche den kargen Raum als Aufenthaltsraum neu definieren. Die Guerillatechnik, die temporären Außenmöbel mit Duldung der Stadt aufzustellen, haben das Selbstverständnis gestärkt: Jugendliche brauchen Freiräume zum Abhängen und Austoben.
Das Konzept fokussiert auf einen umfassenden Partizipationsansatz: der Vorplatz Stubenbastei wird als öffentlicher und demokratischer Raum begriffen, dessen Konzeption, Diskussion, Gestaltung und Realisierung die SchülerInnen als Teil der Zivil- und Wissensgesellschaft mitbestimmen. Das Projekt wurde in die best practice Sammlung der Stadt Wien aufgenommen.
Wie arbeitet eigentlich ein Landschaftsarchitekt / eine Landschaftsarchitektin? Als Einstimmung auf die bevorstehenden Planungsworkshops zur Umgestaltung ihres Schulvorplatzes durften die Schülerinnen und Schüler den begrenzten Raum zuerst im Modell, später mit bereits vorhandenen Holzelementen erobern, bespielen, verändern, austesten und neu erfahren.
Das gebaute Ergebnis findest Du auf URBAN U3...